Plätzchenalarm

Also mit irgendetwas muss man ja mal anfangen. Im Rezept steht, die Marzipankartoffeln seien drei Wochen haltbar. Ob sie wirklich so lange überleben bleibt ungewiss...

Räuber leben in diesem Haus, die ganz wild auf Süssigkeiten sind und denen jedes Mittel der Manipulation recht ist, um an meine Schätze zu kommen. Auch Hundeblicke oder Verzweiflung bis hin zu vorgetäuschten Notfällen! (Nicht, dass ich diese Art von Notfall nicht nachvollziehen könnte oder nicht schon am eigenen Leib erlebt hätte! Oh dieser Unterzucker ;))

Also diese Leckerei hat vor Jahren meine Freundin Schnuppel gebacken und sie war mehr als überzeugend. Hab das Rezept auf www.brigitte.de wiedergefunden nebst einer wahren Flut von tollen klassischen und ganz modernen Rezepte für den persönlichen Plätzchenexzess.

Ich möchte noch mal betonen, wie ich es im Übrigen jedes Jahr allen erkläre, die es nicht hören und verstehen wollen:

PLÄTZCHEN waren einst das eigentliche Weihnachtsgeschenk! Das Besondere!, das es nur an diesem Fest im Jahr gab und sonst nicht. Sie wurden versteckt bis zum großen Festtag und dann an den Baum gehängt und gemeinsam vernascht. 

Es war nicht der Sinn der Übung, Lebkuchen schon Anfang September im Super - oder Drogeriemarkt zu kaufen oder ab Oktober beim Bäcker um die Ecke. Oder sich schon so in er Adventszeit damit vollzustopfen, dass man Sie zu Weihnachten nicht mehr sehen kann. NEIHEIN! 

Es lagen nicht Umschläge mit Gut- oder Geldscheinen unter dem überladenen Bäumchen mit Blinklichtern. Meine Mama hat während und nach dem Krieg jedes Jahr ihre eigene Puppe in einem neu genähten Kleid bekommen. Ein paar Wochen vor Weihnachten war sie zu diesem Zweck auf wundersame Weise verschwunden, also die Puppe nicht meine Mutter. Und dann hingen und lagen da an und unter dem Baum, diese kleinen süßen Kostbarkeiten. Wie von Zauberhand gemacht. Was für eine Freude! 

Vielleicht täte auch uns in diesen Tagen der Überfülle wieder etwas Minimalismus diesbezüglich gut. Vielleicht sollten wir, die wir das ganze Jahr zu jeder Art von Konsum und jeder Art von Essen Zugang haben, einfach nur feiern, dass wir zusammen sind, dass wir ein Zuhause haben und gemeinsam essen. Etwas genießen, das es wirklich nur das eine Mal im Jahr gibt. Es muss nicht mal was aufwendiges sein. Ich kenne Herden von Familien, die sich das ganze Jahr auf den heiligen Abend mit Kartoffelsalat und Bratwürsten freuen! Warum nicht? 

Und danach ein paar leckere Plätzchen, solche, die es sonst das ganze Jahr über nie gibt. Echtes genießen!