
Ich sitze im Ohrensessel und sehe aus dem Fenster. Draußen strahlt das Laub in allen Farben des Sonnenuntergangs. Der Herbstwind schüttelt die Bäume, aber ich könnte es kaum gemütlicher haben.
Aus dem Radio flöten Simon and Garfunkel Mrs. Robinson: dübb dü dü dü dübb dübb dübb....
Dies wird zuweilen vom Rasseln der Kaffeemühle und dem Keuchen der Siebträgermaschinen unterbrochen. Nein, ich sitze nicht in einem dieser coolen Coffeeshops an der amerikanischen Nordwestküste. Das können wir mittlerweile auch hervorragend mitten im schönen Oberbayern, im herrlichen Speckgürtel Münchens.
Sie brauchen etwas Kräftiges!, entschied der Barista fachmännisch, als ich meinen Espresso gähnend bestellte.
So fängt es also an mein neues Leben.... nicht schlecht, muss ich sagen. Fast zu schön, um wahr zu sein. Aber es ist wahr! Das sage ich mir und meinem perfekten Espresso immer wieder. Es ist Zeit, meinen Leidenschaften nachzugehen. Reisen-Kochen-Schreiben. Besonders für letzteres war in meinem bisherigen Leben einfach keine Zeit.
Dann geht sie weiter und drängt sich zwischen meine Gedanken, die wundervolle disharmonische Ouvertüre meines Lebens, mit Rasseln und Zischen, Rauschen und Pfeifen: dübb, dü dü dü dübb dübb dübb....