Kann man den Tag besser beginnen, als mit einer Scheibe frischem, selbstgebackenem Brot? Das war nur eine rhetorische Frage.

Also mal ehrlich: Gibt es denn etwas Besseres als eine Scheibe frischen Brotes mit Butter, dazu einen Milchkaffee? Oder wahlweise, je nach Tageszeit, etwas gutes Olivenöl und ein Viertel von einem trockenen Roten...

Selbst Kettenlokale mit Brot- und Kaffeespezialitäten haben dies schon erkannt und servieren dazu noch pikante Aufstriche oder ein paar Antipasti. Sollte dies jedoch nur ein deutsches Phänomen sein? Wir Deutschen!

Essen ja gerne morgens und gegebenenfalls abends unser gutes Schwarzbrot mit Belag.

Und wer hat nicht schon am Ende einer Reise den deutschen Urlauber im Ausland sagen hören: Was freu ich mich jetzt auf mein Schwarzbrot!!!

Zugegeben , mir selbst waren und sind Gefühle dieser Art schon immer fremd.

 

Deutschland ist noch immer das Land mit den meisten Brotsorten. Es gibt inzwischen ja nicht nur herkömmliche Brote aus Roggen, Weizen oder Dinkel, Vollkorn, Mehrkorn, Fitness, mit Karotten, Kartoffeln oder weiß der Kuckuck. Neuerdings wird auch noch gerne aus Quinoha oder Kamut oder ganz ohne Kohlehydrate , das Eiweißbrot, gebacken und ich möchte an dieser Stelle das Produkt eines örtlichen Bäckers zitieren:das " Chia-Dinkel-Wuckerl" !!!

Wer kann dazu schon Nein sagen?!

Jedenfalls nicht der deutsche Brotliebhaber. Auch in anderen Ländern wird Brot gegessen, wenn auch nicht nur zum Frühstück. Es ist Grundnahrungsmittel und oft Beilage, meist in Fladenform; arabische und afrikanische Länder , nicht zu vergessen die indische Brotvielfalt. Sie alle verarbeiten auch gemahlene Hülsenfrüchte oder Wurzelknollen zu Brotfladen.

 

Was unsere Frühstückskultur angeht, sofern noch gefrühstückt wird, sind wir wohl einsame Spitze, sogar die meisten unserer Nachbarn essen weder Brot noch Brötchen (Semmeln für Einheimische) am frühen Morgen. Selbst unsere amerikanischen Freunde und Vorbilder konnten uns das nur bedingt mit ihren Cereals abgewöhnen. Und obwohl das Müsli innovativ auf dem Vormarsch ist, sprechen die Schlangen an Wochenenden und Feiertagen in den Tankstellenbackshops für sich.

 

Um 1250 wurde Brot in Mitteleuropa Grundnahrungsmittel, allerdings nicht für jedermann an jedem Tag, wie wir es heute kennen. Das gemeine Volk aß weiterhin Getreidebrei (Sie merken: die Müslibewegung führt uns back to the roots!).

Für 50 % der Weltbevölkerung ist das übrigens noch heute so, auch ohne die be- und angesagte Müslibewegung.

Erst mit Ende des dreißigjährigen Krieges um 1650 wurde Brot offiziell für alle verfügbar und hatte seinen Kultstatus als "Festtags- und Herrenspeise" verloren. Also ist unsere Brotkultur faktisch noch keine 400 Jahre alt und alles andere als immer schon da gewesen.

 

Aber nun zurück zu der dicken Scheibe frischgebackenen Brotes mit Butter....dazu nochmal ein Schlückchen Milchkaffee....was braucht man mehr zu einem glücklichen neuen Jahr.....

 

 

     

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0